Überstellung der Fahrzeuge von Wien ins WTM-Museumsdepot Traiskirchen
1. Dezember 2014Gedenktage 2015
1. Januar 2015WTM-Museumsdepot Traiskirchen
Im Frühjahr 2012 wurde vom WTM vorgeschlagen und von den Wiener Linien beschlossen, die historischen Straßenbahnfahrzeuge, welche für Sonderfahrten gemietet werden können, die sogenannten Betriebsfahrzeuge, im Museumsbereich Erdberg zu stationieren, um die Personal-Ressourcen der Vereinsmitarbeiter sowohl für die Museumsarbeit in der Ausstellung (Aufsicht und Führungen) als auch für den Sonderfahrten-Einsatz zur Verfügung zu haben, da eine örtliche Trennung der Ausstellungs- und Betriebsfahrzeuge große Probleme beim Personaleinsatz bringen würde.
Für die Öffentlichkeitsarbeit bedeutet die Zusammenführung von Ausstellungs- und Betriebsfahrzeugen, dass es nur mehr ein öffentlich beworbenes Museumszentrum des Wiener öffentlichen Stadtverkehrs in Erdberg gibt und so manche Verwirrung zwischen Erdberg und Speising der Vergangenheit angehört.
Durch die Konzentration der Wiener Museumsfahrzeuge auf den Standort Remise Erdberg und durch das neue Museumskonzept mit Themeninseln und großzügigem Eventbereich mit dadurch wesentlich weniger Raum für Museumsfahrzeuge, kam es im Museumsgelände Erdberg zu Platzproblemen.
Ursprünglich (bis Herbst 2012) war vorgesehen die Betriebsfahrzeuge im Museumsstandort Erdberg zu stationieren und die bisher für die Betriebsfahrzeuge genutzten Gleise 1 bis 4 in Speising als Museumsdepot für die derzeit nicht ausgestellten Museumswagen zu nutzen. Die vier Gleise des Museumsdepot Speising waren für alle geplanten zukünftigen Fahrzeugzugänge bis mindestens zum Jahr 2030 konzipiert.
Durch die vorgesehenen Adaptionen und Umbauarbeiten im Bahnhof Speising für die Umsetzung des Betriebskonzepts ULF2020 konnte dieser Plan aber derzeit nicht realisiert werden.
Und so musste vom WTM, als Eigentümer der Fahrzeuge, ein anderes Museumsdepot für die erhaltungswürdigen Fahrzeuge und deren Ersatzteile gesucht werden.
Nach intensiver Suche nach einer geeigneten Halle mietete das Wiener Tramwaymuseum im ehemaligen Semperitwerk in Traiskirchen, jetzt „Gewerbepark Traiskirchen”, eine Halle mit Gleisanschluss an die WLB und weitere Räumlichkeiten für die Fahrzeugersatzteile.
Die Halle wurde nach unseren Bedürfnissen mit vier sechs Meter breiten Hallentoren adaptiert und bietet Platz für acht Gleise zu je 40 Meter Länge. Die Gleise sind Auflegegleise, welche jederzeit mittels temporären Klettergleisen an die WLB-Verbindungsstrecke Wienersdorf Abzweige – ÖBB Traiskirchen Aspangbahn angeschlossen werden können. Weiters ist daneben ein gleisloser Hallen-Abschnitt für die Abstellung der O-Busse und der Werkstätten-Container vorhanden.
Der Abschnitt der Halle mit den vier Einfahrtstoren von außen gesehen (linkes Bild) und die Aufstellung der Fahrzeuge in der Halle vom gleislosen Abschnitt aus gesehen (rechtes Bild). Die Gleise 7 und 8 sind auf 36 Meter verkürzt, um eine bessere Zufahrt zum gleislosen Abschnitt für die Straßenfahrzeuge zu gewährleisten. (Fotos: Helmut Portele)
Im WTM-Museumsdepot Traiskirchen werden die Fahrzeuge nicht nur abgestellt sondern auch, die noch nicht aufgearbeiteten Wagen, in einen ausstellungswürdigen Zustand restauriert und dann abwechselnd mit denen in Erdberg gezeigt und so ist es auch Restaurationswerkstätte.
Folgende Museumsfahrzeuge sind derzeit im WTM-Museumsdepot Traiskirchen abgestellt:
Type L Nr. 502, G3 Nr. 2103, H1 Nr. 2248, K Nr. 2283, M Nr. 4078, P Nr. 4153, GP Nr. 6412, GS Nr. 6858,
c3 Nr. 1101, b Nr. 1482, k7 Nr. 1500, k3(neu) Nr. 1608, l Nr. 1702, l Nr. 1776, l3 Nr. 1840, m1 Nr. 3750 (gr 7130), u2 Nr. 3832, d2 Nr. 5022, m2 Nr. 5194, m3 Nr. 5337, al Nr. 7008, ab Nr. 7250, ko1 Nr. 7503, sa Nr. 7561, ULF-197 (Versuchsträger), O-Bus-Motorwagen OE-4 und O-Bus-Anhänger OA-10.
Die größten Arbeiten in der nächsten Zeit sind die Aufarbeitung des G3 Nr. 2103, des M-m2-m3-Zuges 4078-5194-5337 in den Lieferzustand von 1928, des P Nr. 4153, die Rekonstruktion des m1 (k4) Nr. 3750 aus dem gr 7130, die Restaurierung des ULF-Versuchsträgers ULF-197, welcher mutwillig zerstört wurde und des O-Bus-Motorwagens OE-4 sowie des O-Bus-Anhängers OA-10.