Die Sammlung »Wiener Tramwaymuseum«

Die im Jahre 1966 von Helmut Portele gegründete Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ (WTM) hat zur Dokumentation des Wiener öffentlichen Stadtverkehrs die wichtigsten historisch und konstruktiv wertvollen Fahrzeuge aufbewahrt, restauriert, instandgesetzt und betriebsfähig erhalten, um sie für Ausstellungszwecke und im Betrieb bei Sonderfahrten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ ist die größte und kompletteste auf eine Stadt – der Stadt Wien – ausgerichtete Sammlung der Welt.

Sie zeigt die Entwicklung des Wiener Straßenbahn- und Stadtbahn-Wagenbaues vom Pferdebahnwagen über die verschiedenen Umbauten und Adaptionen bis zum ersten modernen Gelenktriebwagen, den ersten Niederstflur-Gelenktriebwagen-Versuchsträger sowie den letzten erhalten gebliebenen Wiener Oberleitungs-Elektro-Bus-Motorwagen samt O-Bus-Anhänger und damit die Geschichte des öffentlichen Stadtverkehrs in Wien.

Das Besondere an der Sammlung ist, dass gemeinsam mit den auch als Betriebsfahrzeuge für erlebbare Geschichte und den Wiener Tourismus eingesetzten Wagen, die Vollständigkeit der Dokumentation der Entwicklung des Wiener Fahrzeugbaues, anhand von den wichtigsten Umbauten und Adaption an einer Wagentype gezeigt wird. Jedes einzelne Fahrzeug in der Sammlung wurde bewußt ausgewählt und ist als Unikat historisch wertvoll und ein unersetzliches Kulturgut.


Die 1966 gegründete Sammlung Wiener Tramwaymuseum war bis 1986 im Bahnhof Ottakring zu besichtigen.

Zur Rekonstruktion, Wartung und Erhaltung Jahrzehnte alter Unikate wurden vom Gründer und von den Mitarbeitern der Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ (WTM) unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, Einheimische und Besucher der Stadt Wien bei regelmäßigen (jeden Sonntag „Rund um Wien“ von 1973 bis 1985) und individuellen Tramway-Stadtrundfahrten geführt und zehntausende Interessenten bei Führungen im Museum in Ottakring betreut. Die Sammlung war – nach 6-jähriger Aufbauarbeit – seit dem 25. November 1972 bis zum 16. Februar 1986 im Betriebsbahnhof Ottakring – kurze Zeit auch in den Bahnhöfen Koppreiter und Rudolfsheim – regelmäßig im Zuge von Führungen öffentlich zugänglich. Im Jahre 1986 bzw. 1992 übersiedelte dann die komplette Sammlung in den Betriebsbahnhof Erdberg, um großzügig zum „Wiener Straßenbahnmuseum“ ausgebaut zu werden.


Von 31. Mai 1986 bis Ende der Saison 1991 war am neuen Standort Erdberg sogar weniger Platz für Exponate als in Ottakring (Bild links). Seit 1992 ist, nach Auflassung des Betriebsbahnhofes Erdberg und 26 Jahre nach Gründung der Sammlung Wiener Tramwaymuseum, endlich genug Platz für die Ausstellungsexponate (Foto Mitte und Rechts).

Das Hauptproblem seit Gründung der Sammlung war der permanente Platzmangel in den Ausstellungshallen. Nach langwierigen Verhandlungen mit den Wiener Verkehrsbetrieben konnte schließlich ein neues Übereinkommen für die Zusammenarbeit, den weiteren Ausbau der Sammlung in dem damals zur Auflassung bestimmten Betriebsbahnhof Erdberg und den Einsatz von historischen Straßenbahnwagen bei Sonderfahrten für den Wien-Tourismus abgeschlossen werden. Im Jahre 1986 übersiedelte dann ein Teil der Sammlung vorerst in eine Halle des Betriebsbahnhofes Erdberg und wurde, unter Leitung der Wiener Verkehrsbetriebe, als „Wiener Straßenbahnmuseum“ am 31. Mai 1986 eröffnet. Schließlich konnte im Jahre 1992 die gesamte von Helmut Portele aufgebaute Sammlung als Ausstellung samt dazugehörender Einrichtungen auf das ganze Areal der ehemaligen Straßenbahnremise ausgedehnt werden. Auch das große unersetzliche Ersatzteillager des WTM wurde nach Erdberg verlagert.

Damit war endlich – 26 Jahre nach der Gründung der Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ – der würdige Rahmen mit ausreichend Platz für diese einzigartige, auf einen Betrieb beschränkte, Sammlung geschaffen.

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