Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien

in der historischen Straßenbahnremise Erdberg
in Wien 3, Ludwig-Koeßler-Platz
nahe der Stadionbrücke
Station “Schlachthausgasse” der U-Bahnlinie U3 und der Straßenbahnlinie 18.

Geöffnet ist das Museum ganzjährig jeden Mittwoch von 9 bis 18 Uhr und jeden Samstag und Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
Führungen sind nach Voranmeldung für Gruppen bis 25 Personen und für Schulen
Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 9 und 14 Uhr, jeweils im Stundentakt, möglich.
Spezielle Führungen und Zeiten sind nach Absprache möglich.

Eintrittspreise

Erwachsene: € 8,- / Jugendliche (15.-18. Lebensjahr): € 6,-
Kinder bis zum 15. Lebensjahr gratis.
Ermäßigung für Erwachsene: € 7,- / für Jugendliche (15.-18. Lebensjahr): € 5,-
Gilt für Jahreskartenbesitzer der Wiener Linien, mit jeweiligen Ausweis für aktive Mitarbeiter der Wiener Linien, Pensionisten, Studenten, Zivil- und Präsenzdiener (19.-27. Lebensjahr), für Menschen mit Behinderung und für Inhaber der Wien-Card.
Gruppen (10 bis 25 Personen ab dem 15. Lebensjahr): € 4,-.
 

Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien

Die „Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien” wurde am Samstag, 13. September 2014 unter großer Teilnahme der Wienerinnen und Wiener aller Altersstufen eröffnet.

Die Ausstellung ist seit her ganzjährig zu besuchen und zeigt alles rund um Tramway, U-Bahn und Bus aus vergangenen Tagen in Themeninseln, in denen sich Jung und Alt mit Text, Bild, multimedialen Inhalten und Spielen auf eine Zeitreise durch die 200-jährige Geschichte des Wiener öffentlichen Stadtverkehrs begeben können.

Von der ersten Stellwagenlinie in der Wiener Innenstadt im Jahre 1815, den ersten Fahrten der Pferdetramway im Jahre 1865, über die ersten „Elektrischen“ um die Jahrhundertwende, der elektrischen Stadtbahn aus 1925, dem berühmten “Amerikaner” und die ersten modernisierten Wagen der Nachkriegszeit bis hin zum U-Bahn-Bau, dem Silberpfeil und Ausblicken in die Zukunft des Wiener öffentlichen Stadtverkehrs spannt sich der Bogen durch die Wiener Verkehrsgeschichte.

Und mit dem neuen U-Bahn-Simulator und spielerischer Geschichte zum Anfassen bietet das Verkehrsmuseum der Wiener Linien auch Attraktionen für Kinder, Schulklassen und Familien.

Der neue Eingang mit Kassenraum und Museumsshop am Ludwig-Koeßler-Platz Ecke Fruethstraße 6 (Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
Der neue Eingang mit Kassenraum und Museumsshop am Ludwig-Koeßler-Platz Ecke Fruethstraße 6
(Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
(Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
Im Ausstellungsmodul Nr. 3 „Die Elektrische” werden die ersten elektrischen Tramways gezeigt und wie ein elektrischer Motorwagen funktioniert.
Auch die Verkehrsentwicklung mit den Einrichtungen der „Ustrab” und des schaffnerlosen Betriebs sind ein Thema.

(Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
(Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
Die Entwicklung des Fahrzeugbaues wird im Modul 9 gezeigt. Die 20er- und 30er-Jahre sowie die Stadt in den Kriegsjahren werden durch Originalfahrzeuge und Kleinexponate präsentiert. Das Modul 14 „Eine U-Bahn für Wien” mit Original-U-Bahn inklusive U-Bahn-Simulator. Im Modul „Schnellverkehr” wird Stadtbahn und Schnellbahn thematisiert.
(Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
Wenn man durch die Fülle der Informationen müde wird, laden Ruhe-Inseln zum Rasten ein. Den derzeitigen Abschluss der Original-Fahrzeugexponate bilden der erste österreichische Gelenktriebwagen aus 1957 und die aus Zweiachser umkonstruierten Gelenktriebwagen Type F aus 1963.
(Foto: Helmut Portele) (Foto: Helmut Portele)
Der Weg zum Ausgang führt noch durch die Halle I mit einer Präsentation internationaler Stadtverkehrslösungen von Medellin bis New York.
(Fotos: Helmut Portele)

Über das Museum

Die neue Zeit der Wiener Straßenbahn kann man täglich erleben: Niederflur-Großraumzüge mit Panoramaverglasung, elektronischen Steuerelementen, automatischer Türsteuerung, Signalanmeldung, Sprechfunk zur Zentrale und was die Technik sonst noch alles zu bieten hat. Wie die Tramway aussah, als es alles das noch nicht gab, als alles viel einfacher war, aber ein wesentlich größeres Streckennetz bedient wurde, sieht man erfreulicherweise auch noch: im Verkehrsmuseum und bei Tramway-Sonderfahrten, deren Züge aussehen wie aus dem Bilderbuch von einst.

Es war Anfang der sechziger Jahre, als der damals junge Techniker Helmut Portele um die alten Wagen und die Schaffung eines Wiener Tramwaymuseums zu kämpfen begann. Es war keineswegs leicht, die Direktion der Wiener Verkehrsbetriebe von der kulturhistorischen und technikgeschichtlichen Aufgabe zu überzeugen, von hunderten sukzessive auszuscheidenden Wagen älterer Typen einige historisch und konstruktiv wertvolle vor dem Verschrottetwerden zu retten und sie für ein künftiges Museum auf unbenützten Remisengleisen abzustellen. Doch es gelang: Mit Zustimmung der Wiener Stadtwerke und des Kulturamts der Stadt Wien machte sich Portele, zuerst allein, später mit einem kleinen Team ehrenamtlicher Mitarbeiter ans Werk.
Und die frühe Umsicht lohnte sich: Die Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ konnte – nach sechsjähriger Aufbauarbeit – am 25. November 1972 öffentlich zugänglich gemacht werden und war bis 16. Februar 1986 in zwei Hallen des Betriebsbahnhofes Ottakring untergebracht, wo eine so gut wie vollständige Sammlung aller wichtiger Typen Wiener Stadtverkehrsmittel im Original zu besichtigen war: vom Tragsessel über Pferdestellwagen, Pferdebahnwagen, Dampftramwaylok und Dampftramwayanhänger aus dem vorigen Jahrhundert, Trieb- und Beiwagen von der Jahrhundertwende bis zum ersten Wiener Gelenktriebwagen aus 1957, Stadtbahnwagen aus 1925 und 1954 und die dem Fahrgast meist unbekannten Hilfsfahrzeuge.
Bereits im Jahre 1976 wurde zwischen den Wiener Stadtwerken und dem inzwischen gegründeten Verein “Wiener Tramwaymuseum” ein Kauf- und Optionsvertrag über alle in der näheren Zukunft für die Sammlung zu erhaltenden Fahrzeuge der Wiener Verkehrsbetriebe abgeschlossen und damit 154 Fahrzeuge vertraglich gesichert. Davon gingen leider viele Wagen durch verschiedene Umstände verloren.
Das Hauptproblem seit Gründung der Sammlung war der permanente Platzmangel in den Ausstellungshallen. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Wiener Verkehrsbetrieben und den zu einer Betriebsgemeinschaft zusammengeschlossenen Vereinen WTM und VEF konnte schließlich ein neues Übereinkommen für die Zusammenarbeit, den weiteren Ausbau der Sammlung in dem damals zur Auflassung bestimmten Betriebsbahnhof Erdberg und den Einsatz von historischer Straßenbahnwagen bei Sonderfahrten für den Wien-Tourismus, abgeschlossen werden.
Im Jahre 1986 übersiedelte dann die Sammlung vorerst in eine Halle des Betriebsbahnhofes Erdberg und wurde, unter der Leitung der Wiener Verkehrsbetriebe, als “Wiener Straßenbahnmuseum” am 31. Mai 1986 eröffnet. Schließlich konnte, nach Auflassung des Betriebsbahnhofes am 6. Jänner 1990, im Jahre 1992 die Ausstellung samt dazugehörender Einrichtungen und Ersatzteillager auf das gesamte Areal der ehemaligen Straßenbahnremise ausgedehnt und am 13. Juni 1992 eröffnet werden.

Die Wagen sind mit Signalen und Zielschildern längst eingestellter Linien besteckt, und es wird beim Anblick der Garnituren so manche Erinnerung an vergangene Zeiten wach.
Um die Fahrzeuge nicht nur zu sammeln, sondern sie auch in den Ausstellungszustand zu bringen, der die Entwicklung des Wagenbaues vom Ursprungszustand bis zum Letztzustand im Betrieb zeigt, und die vorgeschriebenen Wartungsarbeiten auch so regelmäßig vorzunehmen, dass die Ausstellungsfahrzeuge zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel der jährliche „Tramwaytag“ oder Jubiläumsveranstaltungen, das Museum verlassen dürfen, ist ein eigener, öffentlich nicht zugänglicher, Werkstättenbereich mit vier Gleisen vorhanden.

Das „Wiener Straßenbahnmuseum“ der Wiener Linien in Erdberg wurde nach der Saison 2012 geschlossen, um die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude aus dem Jahre 1901 samt aller Installationen zu sanieren und für einen ganzjährigen Betrieb zu adaptieren.
Weiters wurde der erfolgreiche Ausstellungsgestalter Dr. Christian Rapp beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem im Jahre 2010 gebildeten Museumsbeirat, eine attraktive Ausstellung des öffentlichen Wiener Stadtverkehrs zu schaffen, welche für alle Besucher der Ausstellung, sowohl für interessierte Laien als auch für Fachleute, interessant bleibt.
Durch die nun geringere Anzahl von ausgestellten Originalfahrzeugen, bedingt durch die Aufstellung von Raummodulen als Themeninseln (Ausstellungscontainer), soll die Ausstellung auch durch ständigen Wechsel der Fahrzeuge zwischen Ausstellung und Depot attraktiv und sehenswert gehalten werden.
Ergänzt wird die Ausstellung durch die Veranstaltung von Sonderfahrten mit Museumsfahrzeugen verschiedener Typen werden, um den Betrieb vergangener Epochen erleben zu können.
Nur so kann die Einzigartigkeit der Wiener Sammlung als größtes Museum eines einzigen öffentlichen Stadtverkehrsunternehmens, im Vergleich zu anderen Stadtverkehrsunternehmen, welche meist nur Standmodelle bieten, erhalten bleiben.