60 Jahre Nr 51 und Nr 1501
14. Februar 2011Straßenbahnmuseum 2011
1. Mai 2011Franz Nekula †
Foto: SPÖ Wien
Unser Kuratoriumsvorsitzender und Freund Stadtrat Franz Nekula ist am Dienstag 26. April 2011 im 87. Lebensjahr von uns gegangen.
Mit ihm verlieren wir jenen Menschen, der den Aufbau des Wiener Tramwaymuseums, gemeinsam mit Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Gertrude Fröhlich-Sandner und Generaldirektor Kommerzialrat Dr. Karl Reisinger, erst ermöglicht hat.
Ihm, in seiner Funktion als Amtsführender Stadtrat, ist es zu verdanken, dass im Jahre 1969 das Museum in einer eigens dafür reservierten Bahnhofshalle im Bahnhof Ottakring aufgebaut werden konnte. Auch erhielten wir erst durch ihn die Möglichkeit die erhaltungswürdigen Tramwayfahrzeuge von den Wiener Stadtwerken für das WTM zu erwerben, und so der Nachwelt in Wien zu erhalten.
Franz Nekula wurde am 16. November 1924 als Sohn eines Straßenbahnschaffners in Meidling geboren. Nach dem abgeleisteten Arbeits- und Militärdienst von 1942 bis 1945 absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann. Ab 1946 trat er in den Dienst der Stadt Wien ein, wo er im Bereich des Fürsorgewesens tätig war. Danach arbeitete er als Sekretär des Amtsführenden Stadtrates für Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten.
Neben seinem Beruf war er schon seit seiner frühesten Jugend ein aktives Mitglied der SPÖ. Von 1953 bis 1967 war er Sektionsleiter im 12. Bezirk und von 1959 bis 1964 Bezirksrat der Meidlinger Bezirksvertretung. Über die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten kam Nekula 1964 in den Wiener Landtag und Gemeinderat. 1965 wurde er zum Obmann der SPÖ Meidling gewählt und übte diese Funktion bis März 1988 aus. Bis 1991 war er Vorsitzender- Stellvertreter und bis zuletzt Mitglied des Bezirksausschusses. 1968 wurde er außerdem in den Vorstand und Ausschuß der Wiener SPÖ berufen. Daneben war er auch noch viele Jahre als Vertrauensmann in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten tätig.
1969 übernahm Nekula als Amtsführender Stadtrat das Ressort der Städtischen Unternehmungen, nachdem er bereits seit 1965 im Verkehrsausschuß tätig war. In der Funktion als Stadtrat leitete er die Verkehrsbetriebe, die E-Werke, die Gaswerke und die Bestattung.
Seit 1974 war er, gemeinsam mit Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin Gertrude Fröhlich-Sandner, Kuratoriumsvorsitzender des Wiener Tramwaymuseums. Von 1976 bis 1979 war er Stadtrat für Verkehr und Energie, von 1979 bis 1983 Stadtrat für Personal- und Rechtsangelegenheiten, anschließend bis 20. September 1984 Landtagsabgeordneter und Gemeinderat. Bis zuletzt war Nekula Ehrenvorsitzender des Wiener Pensionistenverbandes nachdem er diesen von 1995 bis 2003 als Vorsitzender geleitet hatte.
In seine Amtsperiode als Stadtrat fielen die Umstellung von Stadt- auf Erdgas, der Beginn des U-Bahn-Baus in Wien und die weitere Modernisierung des Tramway-Wagenparks. Für seine Verdienste wurde er von der SPÖ 1984 mit der Viktor-Adler-Plakette ausgezeichnet. Die Stadt Wien überreichte ihm im Jahr 2000 die Bürgerurkunde.
„Mit Franz Nekula verliert Wien einen leidenschaftlich engagierten Kommunalpolitiker, der diese Stadt in vielen Bereichen geprägt hat und dem Wien viel zu verdanken hat. Unsere ganze Anteilnahme gilt seiner Familie“, kondolierte Bürgermeister Dr. Michael Häupl.
Er wird uns als Freund, verständnisvoller Politiker und vor allem als Einer, dem die Wienerinnen und Wiener und ihre Anliegen stets sein eigenes Herzensbedürfnis war, immer in Erinnerung bleiben.