Der Betrieb des „Wiener Tramwaymuseums“ (WTM)

In der seither weitergeführten Aufbauarbeit wurden zehntausende Arbeitsstunden für die Erhaltung der vorhandenen Fahrzeuge (Rekonstruktions- und Ausbesserungsarbeiten, Revisionen, Reparaturen etc.) geleistet und im Rahmen der statutarischen Zielsetzungen des WTM weitere Fahrzeuge, Ersatzteile und dazugehörige Dokumentationen für die Sammlung gesichert.

Die 1966 zur Erhaltung beschlossenen Fahrzeuge konnten nach und nach in ihren Ursprungszustand gebracht werden um so die Entwicklung des Wagenparks zu zeigen. Zwar waren damals eine wesentlich größere Anzahl von Fahrzeugen für das Tramwaymuseum vorgesehen, welche jedoch durch verschiedene Umstände im Laufe der Zeit verloren gingen.

Achsentausch und Drehgestelltausch sind, wegen der Radabnützung, manchmal auch bei Museumsfahrzeugen notwendig und wurden vom WTM durchgeführt.

 

Zur Rekonstruktion, Wartung und Erhaltung Jahrzehnte alter Unikate wurden vom WTM – Wiener Tramwaymuseum unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet, Einheimische und Besucher der Stadt Wien seit 1973 bei regelmäßigen (jeden Sonntag „Rund um Wien“ bis 1985) und individuellen Tramway-Stadtrundfahrten geführt und Zehntausende Interessenten bei Führungen im Museum betreut. Die Sammlung war seit dem 25. November 1972 bis 16. Februar 1986 im Betriebsbahnhof Ottakring – kurze Zeit auch in den Bahnhöfen Koppreiter und Rudolfsheim – regelmäßig im Zuge von Führungen öffentlich zugänglich.

Das Wiener Tramwaymuseum in Ottakring zeigte – trotz beengter Platzverhältnisse – im Rahmen von Führungen, auch die letzten Geheimnisse des Tramwaybetriebes sowohl des historischen als auch des aktuellen. Fotos von Führungen in den Jahren 1972, 1983 und 1985.

Bereits im Jahre 1976 wurde zwischen den Wiener Stadtwerken und dem inzwischen gegründeten Verein „Wiener Tramwaymuseum“ (WTM) ein Kauf- und Optionsvertrag über alle in der näheren Zukunft für die Sammlung zu erhaltenden Fahrzeuge der Wiener Verkehrsbetriebe abgeschlossen und damit 154 Fahrzeuge vertraglich gesichert. Davon gingen leider viele Wagen durch verschiedene Umstände verloren.

Das Hauptproblem seit Gründung der Sammlung war aber der permanente Platzmangel in den Ausstellungshallen.

Außerdem gibt es, bedingt durch die Entstehungsgeschichte der Sammlung, auch vier Eigentümer: das „Österreichischen Eisenbahnmuseum“ der ÖBB mit drei Fahrzeugen und die privaten Vereine „Verband der Eisenbahnfreunde“ (VEF) mit 13 Wagen und „Wiener Tramwaymuseum“ (WTM) mit dem Großteil, nämlich 106 denkmalgeschützten Museumsfahrzeugen in Ausstellung, Betrieb und Museumsdepot, sowie die Wiener Linien mit 9 Schienenfahrzeugen und allen Autobussen (siehe Gesamtliste der Museumsfahrzeuge).

Nach langwierigen Verhandlungen zwischen den Wiener Verkehrsbetrieben und den zu einer Betriebsgemeinschaft zusammengeschlossenen Vereinen WTM und VEF konnte schließlich ein neues Übereinkommen für die Zusammenarbeit, den weiteren Ausbau der Sammlung in dem damals zur Auflassung bestimmten Betriebsbahnhof Erdberg und den Einsatz von historischer Straßenbahnwagen bei Sonderfahrten für den Wien-Tourismus, abgeschlossen werden.

Im Jahre 1986 übersiedelte dann ein Teil der Sammlung vorerst in eine Halle des Betriebsbahnhofes Erdberg und wurde, unter der Leitung der Wiener Verkehrsbetriebe, als „Wiener Straßenbahnmuseum“ am 31. Mai 1986 eröffnet.

Schließlich konnte – nach Auflassung des Betriebsbahnhofes am 6. Jänner 1990 – im Jahre 1992 die Ausstellung samt dazugehörender Einrichtungen und das gesamte WTM-Ersatzteillager auf das gesamte Areal der ehemaligen Straßenbahnremise ausgedehnt und am 13. Juni 1992 eröffnet werden.

Damit war endlich – 26 Jahre nach der Gründung der Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ – der würdige Rahmen mit genug Platz für eine der vollständigsten und interessantesten Sammlung zur Geschichte der öffentlichen Verkehrsmittel einer Stadt geschaffen.

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